Unter App (engl. Kurzform für application) wird im Allgemeinen ein Programm verstanden, das auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets installiert bzw. benutzt werden kann.
Die Bandbreite der Apps reicht von „klassischen“ Computerprogrammen wie z.B. Office-Anwendungen, über Spiele, verschiedene Tools bis hin zur Unterstützung von Patienten wie bspw. bei Diabetikern oder Eltern frühgeborener Babys und anderes mehr. Auch interaktive Publikationen wie dynamische E-Books, Datenbanken, Zeitschriften, Multimediapräsentationen etc. werden als App angeboten.
Speziell in Unternehmen werden Apps auch eingesetzt, um mobile Endgeräte mit dem Firmennetz zu verbinden, sodass die Mitarbeiter von überall arbeiten können und auch Außendienstmitarbeiter mit den Kollegen vor Ort zusammenarbeiten können.
Die Herausforderungen für Archive bestehen vor allen Dingen darin, dass Apps grundsätzlich geräte- bzw. systemabhängig sind. Dies bedeutet, dass Android-Apps auch nur auf Android-Geräten laufen und iOS-Apps nur auf iPhones und iPads. Die meisten Android-Apps gibt es bei Google Play, iOS-Apps sind ausschließlich in Apples App Store zu bekommen.
Hinzukommt allerdings, dass mittlerweile viele Millionen Apps über diese Plattformen zur Verfügung stehen. Dies bringt es mit sich, dass für die Bewertung der Archivwürdigkeit von Apps ein hoher Aufwand bereits in die Recherche investiert werden muss. Außerdem müssten sämtliche mobilen Endgeräte, die in Frage kommen könnten, für die Installation bereitgehalten werden.
Insbesondere bei global agierenden Institutionen und Unternehmen ist außerdem zu beachten, dass von Deutschland aus nur auf Apps für den deutschen Markt zugegriffen werden kann. Das Anlegen mehrerer Accounts für unterschiedliche Länder wäre zwar denkbar, aber nicht immer rechtlich unproblematisch.
Die nächsten Fragen, die sich aus Sicht eines Archiv stellen: Wie komme ich an die Inhalte und wie können diese Inhalte in bereits bestehende Archivsysteme eingebaut werden? Die Antwort nach dem heutigen Stand der Technik klingt ernüchternd: So ohne Weiteres kommt man gar nicht an die Inhalte.
Bei iOS-Apps von Apple liegt dies schlichtweg daran, dass die Erstellung von Apps nur mit der Entwicklungsumgebung von Apple auf Mac-Computern möglich ist. Kompilierte Apps laufen nicht in der Entwicklungsumgebung, nur der Quellcode als Simulation. Die Nutzung dieser Apps ist nur über eine Installation über den iTunes Store möglich oder in begrenztem Umfang mit einer Entwicklerlizenz. Bei der Installation wird die App dann automatisch mit einem DRM für den eigenen iTunes-Account versehen. Daher sind diese Apps nicht auf Geräten mit anderem iTunes-Account lauffähig. Auch bei der Erstellung von Apps mithilfe eines Baukastensystems ist meist der Quellcode nicht einsehbar und kann damit auch nicht an das Archiv abgegeben werden.
Präsentation zu Apps: